Grafik zeigt ein Labyrinth welches mit den Auswirkungen von Traumata in Worten beschriftet ist

Werte und Normen

Werte und Normen

Eine sehr wichtige Säule ist die 5. Säule, die Säule der persönlichen Werte und Normen.

Dass, was für einen richtig und wichtig ist, wovon er überzeugt ist, bzw. seine religiösen und politischen Überzeugungen, sind seine persönliche Lebensphilosophie, seine wichtigen Grundprinzipien.

Die Hauptwerte sind bei allen Menschen, speziell bei betroffenen Angehörigen Respekt und Achtung. Die Umsetzung von Menschenrechten, Gesetzen und Ordnung sind eine persönliche Erwartung der Betroffenen, die bei fehlender Umsetzung auf Unverständnis bei den Menschen führt und damit zum Brechen der 5. Säule.

  • dazu einen Kommentar der Vizepräsidentin und EU-Justizkommissarin Viviane Reding:

„… Opfer brauchen Respekt, Hilfe, Schutz und das Gefühl, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt… sie müssen als Opfer anerkannt, respektvoll und würdig behandelt werden, ihre körperliche Integrität und ihr Eigentum müssen geschützt werden, sie brauchen Hilfe … Opferrechte berühren auch Grundrechte. So umfassen sie das Recht auf Achtung der menschlichen Würde, das Recht auf Privat- und Familienleben und auf Eigentum… Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist das Diskriminierungsverbot…“

Viktor Emil Frankl: (Wikipedia -- * 26. März 1905 in Wien; † 2. September 1997 ebenda) war ein österreichischer Neurologe und Psychiater. Er begründete die Logotherapie und Existenzanalyse („Dritte Wiener Schule der Psychotherapie“).

  • der Mensch ist auf Sinnhaftigkeit ausgerichtet! Jeder Mensch stellt sich die Frage nach dem Sinn.

„… Mit dem Sinn verschwindet auch die Resilienz eines Menschen.“,

sagt Pauline Boss.

Nach Victor Frankl, der die Schrecken der Konzentrationslager überlebte, gibt es drei „Hauptstraßen zum Sinn“:

  • Bewusst Natur oder andere Menschen zu erleben,
  • sie in ihrer Einmaligkeit und Einzigartigkeit Tag für Tag wahrzunehmen und
  • jeden Tag, den man leben darf, als Geschenk zu begreifen.

Wird das Leben sinnvoll, wenn es gelingt, sich einer Aufgabe völlig hinzugeben, sich einer Tätigkeit mit Freude und Kreativität zu widmen. Schließlich können Menschen einen Sinn in Tragödien finden, wenn sie hinnehmen, was nicht zu ändern ist.

In manchen Fällen, so Pauline Boss,

„… ist es besser, wenn ein Mensch kämpft, auf einer radikalen Veränderung beharrt oder eine Krise in Kauf nimmt, anstatt weiterhin einen schlimmen Zustand zu ertragen und Misshandlung und Unrecht auszuhalten“.

„... Amerikanische Kardiologen haben in einer Studie an der John – Hopkins - Universität Patientinnen untersucht, (...) Im Gespräch mit den Patientinnen entdeckten sie aber eine wichtige Gemeinsamkeit: Alle hatten einen sehr starken Schock erlitten, bevor sich die Symptome zeigten, sie berichteten über den plötzlichen Tod eines nahen Angehörigen, waren Opfer eines Raubüberfalls ... Wie konnten diese erschreckenden Erlebnisse im Körper Symptome eines Infarktes auslösen? Die Forscher fanden im Blut der Patientinnen hohe Konzentrationen von Stresshormonen. Diese Hormone führen zu raschen körperlichen Veränderungen, eine zunächst durchaus erwünschte Reaktion: In gefährlichen Situationen stellen sie dem Menschen die Kraft für eine schnelle Reaktion zur Verfügung, die Möglichkeit, sich zu wehren. Der Körper verfügt über größere Reserven, was im Notfall die Fähigkeit zur Gegenwehr oder zur Flucht erhöht. Dies ist der physiologische Grund, warum Menschen in lebensbedrohlichen Situationen oft ungeahnt Kräfte entwickeln und über sich hinauszuwachsen scheinen.

Die Leistungsfähigkeit des Herzens, seine Fähigkeit, das Blut zirkulieren zu lassen und alle Zellen mit Sauerstoff zu versorgen, erhöht sich durch die Stresshormone. Paradoxerweise aber scheint bei extremen Schocks die Flut der Hormone das Gegenteil zu bewirken, sie überschwemmt offenbar die Körperzellen und bringt, wie in der amerikanischen Studie beobachtet, die Herzfunktionen beinahe zum Stillstand. Warum dies so ist, konnten die Mediziner bisher nicht erklären. Sicher ist nur, dass offenbar keine bleibenden Schäden zurückblieben ...“ (Faulstich, Joachim „Das heilende Bewusstsein“, 2006, Knaur - Verlag, S. 104 f)

Es ist feststellbar, dass die körperlichen Beschwerden der Betroffenen sich stark verbessern, wenn die Psyche verhältnismäßig stabil ist. Psyche und Körper sind ein Ganzes, keines kann ohne das andere gesund existieren. Der grundsätzliche Weg, um psychische und physische Gesundheit zu erhalten, ist die persönliche Einstellung. Denn die Einstellung, die wir einnehmen, bestimmt auch unsere Gefühle die wir empfinden. Die innere Einstellung und die damit verbundenen Grundgefühle haben körperliche Folgen und bestimmen wie unser Körper funktioniert. Die Macht unserer Einstellungen reicht über unseren Gemütszustand hinaus.

Aus: www.trauma-beratung-leipzig.de www.dissoziation-und-trauma.de

Die Göttin der Gerechtigkeit: Justitia

Bild zeigt eine Bleistiftzeichnung von Justitia - Die Göttin der Gerechtigkeit - oben rechts befindet sich das Logo vom BV ANUAS e. V.

Jeder kennt sie: Justitia, die altrömische Göttin der Gerechtigkeit. Sie stellt das personifizierte und wahrscheinlich meist verbreitetste Symbol für Recht und Gerechtigkeit dar. Sie verkörpert Zusammenhänge und Gegensätze, Weltliches und Göttliches, geheimnisvolle metaphysische Verborgenheit und gleichzeitig gegenständliche und personifizierte Bildhaftigkeit. In ihrer Zeitlosigkeit schmückt sie zahlreiche Gerichtsgebäude, Rathäuser, Schlösser und wacht über die zentralen Orte der Rechtsprechung. Justitia verkörpert den Mythos von der absoluten Gerechtigkeit. Sie steht für staatliche Ordnung und gesellschaftliche Moral. Sie prägt aber auch die Kardinaltugenden Besonnenheit, Tapferkeit und Klugheit und verbindet dabei das weltliche Geschehen und auch das Glaubensleben.

Die Augenbinde gilt als Garantie höchstmöglicher Objektivität. Denn Justitia soll sich bei ihren Entscheidungen nicht von den beteiligten Personen beeinflussen lassen. Sie soll ohne Ansehen der Person urteilen. Ihr Schwert demonstriert Macht: Macht zur Durchsetzung des Rechts. Es drückt eine majestätische Wachsamkeit über Recht und Unrecht aus und ist seit jeher Symbol der materiellen Gerechtigkeit.

Im Gegensatz zum Schwert, bildet die Waage eher einen empfindsamen Kontrast. Mit Hilfe der Waage ermittelt Justitia kleinste Unstimmigkeiten und weiß dadurch was gleich und was ungleich behandelt werden muss. Die Waagschalen sind das Mittel des Ausgleichs, der Ausgewogenheit, der Verlässlichkeit und der Rechtssicherheit. In der Praxis ist die Waage der Justitia aber nicht unfehlbar: Der bedeutende Rechtsgelehrte Fritz von Hippel beschreibt diese wie folgt: „Im Recht erscheint die Waage der Justitia in zitternder Ruhelage. Daher bedürfen die Gewichte der Justiz immer der Nachprüfung".

Neben den drei Hauptmerkmalen sieht man die Justitia gelegentlich auch mit aufgeschlagenem Buch oder Schlangen zu ihren Füßen. Symbole mit gegensätzlicher Interpretationsmöglichkeit: Stellt das Buch Weisheit und Gelehrtheit dar oder muss sie sich der korrekten Rechtsanwendung erst noch vergewissern? Die Schlangen zu ihren Füßen spielen zum einen auf das Böse, auf Gift und Irrtümer an. Zum anderen indizieren sie die Eigenschaften von Heilung und Klarheit. Darüber hinaus lässt sich hierin auch ein Bezug des Himmlischen zum Irdischen, des Erhabenen über dem Bösen sehen.

In ihrer auf den ersten Blick gegensätzlichen Darstellung verkörpert die Justitia Vollkommenheit. Erst die Betrachtung aller Symbole, mitsamt ihrer Widersprüche, entfaltet ein sinnvolles Ganzes, das der Gerechtigkeit möglichst nah kommen soll: Keiner soll bevorzugt und niemand soll benachteiligt werden.

Quelle: Jura Online